SUSANNE KLINKE

 

An den Kachelofen des historischen Empfangsraums hängte Susanne Klinke voluminöse Kleidung. Kleider und Mäntel bauschten sich hier als müssten sie trocknen. Ihre Oberflächen ließen sie aussehen, als seien sie aus massivem Holz. In diesem Aspekt korrespondierten sie mit der hölzernen Komplettvertäfelung des Raumes. Tatsächlich waren die Kleiderskulpturen aber nur leichte Hohlformen aus genähtem Papier.

Auf die Porträtreihe im Krönungssaal antwortete Susanne Klinke mit Porträts aus geschichtetem Tüll. Den von oben herabblickenden historischen Persönlichkeiten stellte sie auf dem Boden ausgebreitete, hochblickende Gesichter gegenüber.

In ihrer Installation im Silbersaal des zweiten Obergeschoss thematisierte Susanne Klinke die dortige Tapisserie, auch Gobelin genannt. Sie wählte das Motiv der Säulen, die sie in ähnlicher Größe wie auf dem Wandbehang dargestellt, nun freistehend und mit Silbervasen gekrönt aus Gobelinstickereien nachbildete. Gobelin-überzogene Körperteile mit Silbertabletts deuteten eine devote Dienerschaft an, die zur Ausstattung degradiert ist.

 

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